Text von amazonian-future.de:
Gandú. Bei dem Mann, der die Idee für eine Revolution in der Land wirtschaft hat, geht es zünftig zu. Das Geräusch der Kettensäge dringt schon von weitem durch seinen dichten Wald im Süden des brasilianischen Bundesstaates Bahia. Von früh bis spät, unterbrochen durch trockene Schläge mit der Machete. Doch statt Kahlschlag entsteht hier ein menschengemachter Dschungel. „Dahinter steckt ein 72-jähriger Schweizer vom Bodensee, halb Dickschädel, halb Genie, mit einer Idee, die die Landwirtschaft auf den Kopf stellen könnte: „Syntropie“ hat Ernst Götsch sein System genannt, in dem die Pflanzen eine Mischgesellschaft bilden, bestimmte Stoffwechselprodukte füreinander produzieren und mit der Zeit immer komplexere Ökosysteme und immer fruchtbarere Böden bilden. Also genau das Gegenteil der herkömmlichen, mechanisierten Chemie-Landwirtschaft. Ein System, das mit der Natur und nicht gegen sie arbeitet, wie der hagere Mann mit dem Ziegenbart betont. Und das Erfolge zeitigt. Mittlerweile ist Götsch weltweit im Einsatz, von Portugal bis China.