Drei Gemüsebauern und ihre unterschiedlichen Antworten auf den steigenden Wasserbedarf – Beitrag vom 25. November 2025

Roland Stoll, Christoph Johner und Bernhard Hänni
Bild: Jil Schuller

Text von www.bauernzeitung.ch:

Christoph Johner, Roland Stoll und Bernhard Hänni sind sich einig, dass ihre Kulturen auf eine zuverlässige Wasserversorgung angewiesen sind und der Bedarf steigen wird. Sie bewässern – aber nicht nur.

Der Wasserbedarf für die Schweizer Gemüseproduktion wird steigen – nicht nur wegen des Klimawandels. «Die Betriebe werden auch grösser und weiten ihre Gemüseflächen aus», gab Christoph Johner zu bedenken. Er führt in Kerzers FR einen Betrieb mit insgesamt etwa 25 ha, 30 a Hochtunnels und sieben Mitarbeitenden. Damit liegt Johner – was die Grösse angeht – quasi im Mittelfeld der drei Landwirte, die anlässlich der Jahrestagung des Forums für nachhaltiges Wassermanagement an der HAFL in Zollikofen BE referierten.

Die ganze Produktionsfläche als Permakultur angemeldet

Bei Bernhard Hänni ist das anders. Er vermarktet das Gemüse seines Kleinbetriebs in Noflen BE direkt. Auch sonst unterscheidet sich seine Strategie stark von jener seiner beiden Berufskollegen an der Jahrestagung. Hänni arbeitet auf schweren Böden mit hoher Gründigkeit und hat fixe Beete mit begrünten Fahrspuren zwischen Baumreihen angelegt. «Die ganze Fläche läuft unter dem Permakultur-Flächencode», so der Berner.

Für eine minimale Bodenbearbeitung setzt er einen Geohobel ein, um Gründüngungen flach einzuarbeiten. «Die Wurzeln bleiben, verrotten und bilden Kanäle für das Wasser nach unten», beschrieb Hänni. Seine torffreien Speedy-Setzlinge werden vor dem Setzen auf flutbaren Tischen durchweicht und kommen so tropfnass in den Boden. Zusätzlich bekommen sie von der Setzmaschine gezielt 1 cl Wasser. Grundsätzlich funktioniere sein Anbau so ohne zusätzliche Bewässerung. In Ausnahmefällen greift Hänni auf einen Düsenwagen zurück.

Eng gepflanzt und ohne Pflanzenschutzmittel gepflegt

Die begrünten Fahrgassen und eine erhöhte Pflanzdichte (z.B. Broccoli vierreihig auf 1,5 m) reduzieren im System von Bernhard Hänni Wasserverluste durch Verdunstung. Kohlköpfe usw. seien dadurch zwar kleiner, werden in dieser Grösse aber von seinen Direktvermarktungskunden geschätzt. Der Berner setzt nach eigenen Angaben nur EM, aber keine biologischen oder synthetischen Pflanzenschutzmittel ein. «Der Wasserhaushalt im Boden hat viel mit Pflanzenschutz zu tun», ist er überzeugt. Mit Kupfer beispielsweise schädige man Pilze als wichtiger Teil des Bodenmikrobioms. «Das lässt sich nur im Kleinen umsetzen», kam ein Einwand aus dem Publikum. «Stimmt, man kann es machen wie wir», erwiderte Bernhard Hänni. In Deutschland würden ähnliche Systeme aber grossflächig realisiert. «Es braucht einen offenen Geist», findet der Berner.

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Link zu Hänni Noflen im Höfe-Netz

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