Agroforst verbindet Wald und Offenland – Beitrag vom 16. Dezember 2025

Rolf Treier
Bild: FiBL, Simona Moosmann

Text von www.bioaktuell.ch:

Rolf Treier und seine Familie halten Schottische Hochlandrinder und Shropshire-Schafe in Gipf-Oberfrick und auf dem Bözberg. Im Hauptberuf leitet Treier als Förster den Forstbetrieb Homberg-Schenkenberg. Mit diesen beiden Berufen ist es ihm ein Anliegen, Wald- und Offenlandstrukturen stärker zu verbinden: zum Beispiel durch Agroforstmassnahmen.

Die Familie Treier hält rund 80 Schottische Hochlandrinder und 50 Shropshire-Schafe, deren Fleisch sie direkt vermarkten. Vor kurzem ist der Landwirtschaftsbetrieb durch die Flächenübernahme von zwei weiteren Betrieben auf rund 43 Hektar angewachsen. Das Betriebskonzept ist extensiv: viele Flächen sind wenig produktiv, aber biologisch wertvoll. Die Schottischen Rinder sind sehr genügsam und werden im Alter von drei Jahren geschlachtet.

Welche Massnahme setzt du hier um?
Rolf Treier: Auf der Grünfläche stehen jetzt Baumstreifen, dazwischen soll abwechselnd Weizen und Kunstwiese wachsen. Auf den Baumstreifen sähen wir zunächst Blühmischungen ein. In den Reihen legen wir auch Kleinstrukturen an, also Weiher, Stein- und Asthaufen, Hecken und anderes. Die Baumreihen sind sechs Meter breit. Das ist sehr breit, weil meine Erfahrung ist, dass man sonst früher oder später mit den Maschinen die Bäume beschädigt.

Wie kamen die gebogenen Baumlinien zustande?
Das Keyline-Prinzip hätte aus arbeitstechnischen Gründen nicht funktioniert. Es wären sehr enge Kurven geworden und schwierig zu bewirtschaften. Deshalb sind die Pflanzreihen daran angelehnt, folgen aber nicht exakt den Höhenlinien. Die Bäume stehen in den Reihen 10 Meter auseinander, das sollte reichen um, wenn nötig, mit den Maschinen auch zwischen den Bäumen zu fahren. Den Reihenabstand haben wir auf 27 Meter festgelegt. Wir haben extra hohe Hochstammobstbäume bestellt, die Waldbäume asten wir.

Wie seid ihr bei der Pflanzung vorgegangen?
Durch das Pflügen gegeneinander und später das Grubbern wurden kleine Erdwälle von 20 bis 30 Zentimetern Höhe geformt, auf denen wir die Bäume gepflanzt haben. Das hält abfliessendes Wasser zurück. Wir haben mit dem Bagger gepflanzt, sprich die Löcher geöffnet und dann von Hand zugedeckt. Als Langzeitdünger haben wir jedem Pflanzloch noch etwas Schafwolle zugegeben und als Starthilfe etwas Walderde.

In den sechs Meter breiten Reihen werden wir später mit einem Schild die Wurzeln schneiden, sodass die Bäume gut in die Tiefe wachsen und die angrenzende Ackerkultur nicht konkurrenzieren.

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