Text von lid.ch:
Agroforst prägt die Schweiz seit Jahrhunderten und hat in einigen Regionen eine lange Tradition. Vor Herausforderungen wie dem Klimawandel, Biodiversitätsverlust oder Bodenerosion bringen moderne Agroforstsysteme auch in der produzierenden Landwirtschaft zunehmend Vorteile.
Agroforst im Aufschwung
Immer mehr Landwirtinnen und Landwirte entdecken diese Vorteile für sich und integrieren Agroforst in ihre Produktionssysteme. Und die Agroforstwirtschaft gibt es in allen Variationen, was in erster Linie vor allem von den Merkmalen des Betriebs abhängt, den man verändern will, sowie von den Fähigkeiten und Zielen der Landwirtinnen und Landwirte. So gibt es in der Westschweiz Winzerinnen und Winzer, die in ihren Rebzeilen Obst- und andere Laubbäume gepflanzt haben. Der sogenannte Vitiforst soll den Boden nähren, die Biodiversität erhöhen und die Reben vor Frost und Hitze schützen. Und im zürcherischen Rickenbach setzt Landwirt Jürg Strauss auf die Kombination von Agroforst mit Ackerkulturen wie Sonnenblumen: «Unser Ziel ist es, längerfristig pro Fläche die Biodiversität und die Produktion zu vereinen und beides zu steigern.» Ähnliche Ziele verfolgt auch Landwirt Matthias Roggli, der mit der Agroforstfläche auf seinem Betrieb oberhalb von Mamishaus anstrebt, ebenfalls die Biodiversität zu erhöhen, ohne die Produktion von Nahrungsmitteln zu reduzieren.