Wasser sammeln – Artikel über den Katzhof

Katzhof
Bild: katzhof.ch

Text von transhelvetica.ch:

Der Katzhof im Wiggertal trotzt den Wetterextremen mit einem ausgeklügelten Wassermanagementsystem – und schafft dabei neue Lebensräume.

Der-Teich auf dem Katzhof ist ausgetrocknet. Der leere Weiher ist ein Sinnbild für die seit Tagen anhaltende Hitze, denn er wird nur von Regenwasser gespiesen. Bleibt der Niederschlag über längere Zeit aus, fehlt auch das Wasser im Teich – und auf den Feldern. Ohne Wasser kommt
die Lebensmittelproduktion ins Stocken, die Ernten bleiben aus und mit ihnen die Lebensgrundlage für Landwirte wie Markus Schwegler Meierhans.

Der trockene Weiher könnte also ein Symbolbild für ein weiteres tragisches Schicksal sein, verursacht durch den Klimawandel. Stattdessen ist er aber genau das Gegenteil: Für Schwegler Meierhans ist der Teich ein Hoffnungszeichen. Er ist das Resultat eines dreieinhalbjährigen
Prozesses, der den Wasserkreislauf auf dem ganzen Hof stärken soll.

Auf dem NaturGut Katzhof, das Markus Schwegler Meierhans gemeinsam mit seiner Frau, Claudia Meierhans, betreibt, ist auf der ganzen Betriebsfläche ein Wassermanagementsystem im Keyline Design angelegt. Dazu gehören neben dem Teich auch ein Wasserspeicher, 1,5 Kilometer Wassergräben und viele Rohre. Es ist ein System, das bei grossem Niederschlag Wasser
sammeln kann und es bei grosser Hitze speichert. Dies ist die Geschichte eines Bauernhofs, der gelernt hat, mit den Zyklen der Natur zu arbeiten.

Dürre und flutartiger Regen

Wasser ist ständig in Bewegung. Es fliesst, es verdunstet, es fällt. Dieser Kreislauf beginnt auf den Feldern, die sich oberhalb des Hofs erstrecken. Sie sind parallel entlang von sogenannten Keylines angelegt, Schlüssellinien im Gelände, die sich an den Höhenlinien orientieren.
Zwischen jedem Feld liegt ein grüner Streifen von sechs Metern Breite sowie Bäume und Sträucher. Ein System aus 1,5 Kilometer Wassergräben markiert die Keylines und hilft, das Wasser in die gewünschte Richtung zu lenken. Im Grundsatz ist es ein simples System:

Das Wasser am Hang fliesst in die Gräben, verteilt sich und versickert. Was übrigbleibt, fliesst in den Wasserspeicher neben dem Hof und von dort in den Teich weiter unten. Man nennt dies auch das 4-S-Prinzip: slow, spread, soak, store. Auf Deutsch müsste man es eher das V -Prinzip nennen: verlangsamen, verteilen, versickern und speichern.

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