Mutter Erde – Artikel über SlowGrow und das Hoflabor

SlowGrow Federkohl
Bild: SlowGrow.ch

Text von transhelvetica.ch:

Wir pflanzen, düngen, wässern, spritzen, ernten. Und der Boden? Der liefert bis zu seiner Erschöpfung. Eine Reise zur Idee, den Boden wieder durchatmen zu lassen, hin zur Erkenntnis, dass sich Mut lohnt.

Der Boden steht vor einem Burnout. Seine leisen Hilfeschreie haben wir lange ignoriert. Als er weniger Ertrag brachte, düngten wir ihn. Die Temperaturen stiegen. Als er austrocknete, gossen wir ihn. Das Wasser wurde knapp. Als er Schädlinge eindringen liess, vergifteten wir ihn.
Schliesslich sollen die Gestelle in den Geschäften voll sein, die Auswahl gross, das Gemüse perfekt, das ganze Jahr. Niemand soll hungern, niemand vom Ausland abhängig sein. Die Vorschriften sind da, die Direktzahlungen auch, der Druck ist immens. Aus vorgegebenen,
traditionellen Mustern ausbrechen ist schwierig, unangenehm, unsicher. Matthias Hollenstein tat es trotzdem, ordnete das Feld neu und durchbrach einen Kreislauf, der in der Landwirtschaft seit Jahrzehnten gepflegt wird.

Und der Boden atmete tief durch.

Der gelernte Polymechaniker schlug vor über zehn Jahren auf einem Demeter-Betrieb einen neuen Bildungsweg ein. In seiner Ausbildung zum biodynamischen Landwirt merkte er schnell, da geht noch mehr, da muss noch mehr gehen. Noch während seiner Ausbildung besuchte er unzählige Bauernhöfe und bei fast allen sei der Boden kaputt gewesen, sagt er. Bedeutet: durch die intensive Bearbeitung sind die Böden verdichtet, ausgelaugt und voller Schadstoffe. Auch das Bundesamt für Umwelt schreibt: «Es gibt in der Schweiz keine schadstofffreien Böden mehr.» Der Grund dafür liegt nicht nur im Ausbringen von zu viel Gülle (S. 44) und der Behandlung
mit Pestiziden, sondern auch daran, dass der Boden Zeit braucht, um die Schadstoffe abzubauen. So ist es nicht erstaunlich, dass laut einer Studie der Universität Neuenburg in 95 % der von ihnen untersuchten Bio-Betriebe Pestizide im Boden nachgewiesen wurden.

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