Text von www.bioaktuell.ch:
Der Prix Climat zeichnet alle drei Jahre pionierhafte Betriebe aus, die klimafreundliche Landwirtschaft vorleben. Bei der dritten Ausgabe setzte sich Primin Adler von Hof Adlerzart gegen 31 weitere Bewerber*innen durch. Er erhielt seine Trophäen am Klimagipfel für Landwirtschaft und Esskultur in Landquart.
Der nationale Award für klimafreundliche Landwirtschaft ist vergangene Woche am Klimagipfel in Landquart verliehen worden. Pirmin Adler vom Hof Adlerzart im aargauischen Oberrüti holte sich gar einen Doppelsieg, indem er sowohl den Publikums- wie auch den Hauptpreis des Prix Climat 2025 für seine klimafreundliche Bewirtschaftung gewann. Adler betreibt Ackerbau und hält Mutterkühe sowie Weidegeflügel.
Der Sieger setzt auf Agroforst
Der Prix Climat zeichnet jährlich die besten und einflussreichsten landwirtschaftlichen Betriebe und Projekte aus, die zeigen, dass klimafreundliche Land- und Ernährungswirtschaft in grossem Stil möglich ist. Für die Ausgabe 2025 hatten sich insgesamt 32 landwirtschaftliche Betriebe beworben, aus denen fünf für die Endausmarchung nominiert worden waren, wobei sich einer vor der Wahl aus Zeitgründen zurückgezogen hat.
Seit 2022 setzt Pirmin Adler auf seinem 22-Hektaren-Biohof in Oberrüti AG auf Agroforst und gestaltet die Kulturlandschaft mit Mehrnutzenhecken und Baumreihen. Die Sträucher, Wildobst- und Laub- und Nadelbäume erfüllen gleich mehrere Funktionen, so die Website des Prix Climat: «Sie dienen den Kühen auf der Weide als natürliche ‹Selbstbedienungs-Apotheke›, fördern die Biodiversität, verbessern das Mikroklima und tragen zur CO₂-Speicherung bei», so Pirmin Adler. Die Integration von Frischzweighäcksel im Stall verbessere zudem das Stallklima und stärke die Tiergesundheit.
«Wir möchten ein stabiles Ökosystem schaffen»
Im November 2022 pflanzte der Preisträger mit Hilfe von Freiwilligen auf einer Fläche von drei Hektaren rund 1500 Gehölze. Inzwischen wurde das System auf weitere neun Hektaren ausgeweitet. Das Agroforstsystem soll künftig auf den gesamten Betrieb übertragen werden, heisst es auf der Website weiter.
Die Klimawirkung auf dem Hof Adlerzart ortet die Jury des Prix Climat in folgenden Bereichen:
- Kohlenstoffbindung in Gehölzen durch Agroforst und Hecken
- Kühlende Wirkung durch Verdunstungsaktivitäten der Gehölze
- Humusaufbau durch rotierendes Weidemanagement
- Reduktion der Treibhausgas-Emissionen dank Hofdünger-Aufbereitung
«Wir möchten die Biodiversität fördern, damit ein stabiles, widerstandsfähiges Ökosystem schaffen und gleichzeitig die natürlichen Bedürfnisse unserer Nutztiere respektieren», erklärte Adler in Landquart. Natürlich hat uns auch wundergenommen, woher der Name des Betriebs kommt. «Der ist ursprünglich entstanden weil mein Name Adler ist und wir zartes Fleisch verkaufen», so der Landwirt.


