Text von www.bioaktuell.ch:
Das Projekt KlimaCrops beschäftigt sich mit dem angepassten Anbau von Ackerkulturen bei zunehmenden Wetterextremen. Eine Möglichkeit dafür ist die Etablierung von Agroforstsystemen. Bei einer Projektexkursion stellten zwei Praxisbetriebe im Elsass und am Kaiserstuhl den Anbau ihrer Nussbäume vor – einmal mit dem Ziel der Holzproduktion und einmal für die Nussernte.
Pflanzabstände sollten grösser sein
Auf der Fläche in Artolsheim stehen auf 1,9 Hektaren 34 Bäume pro Hektar. Die Bäume haben einen Abstand von 10 Metern, die Reihen stehen 30 Meter voneinander entfernt. Auf den Ackerstreifen dazwischen wachsen im Wechsel Mais, Soja und Zuckerrüben. Der Betrieb wirtschaftet konventionell und düngt mit Mineraldünger und dem eigenen Hühnerkompost.
Aus heutiger Sicht sind die Baumreihen zu dicht. In den Baumreihen berühren sich die Kronen bereits, in der Folge werden sie sich stärker in Richtung Ackerkultur ausbreiten. Deshalb werden in naher Zukunft entweder Bäume entnommen oder die Kronen seitlich stark eingekürzt, führte Hoh aus.
Diese Anlage wird genau beobachtet
Das spannende an diesem Acker: Die Baumstreifen wurden bereits 2012 gepflanzt und seit 2023 wissenschaftlich betreut. Es gibt Daten zum Boden, Klima und dem Ertrag der Kulturen. Gemessen wurden die Daten jeweils im Baumstreifen sowie am Rand und in der Mitte der Ackerkultur.
Auffallend ist, dass der Stickstoffgehalt am Ackerrand teilweise mehr als doppelt so hoch ausfällt wie in der Ackermitte. Eine Erklärung dafür könnte der Laubfall und damit der zusätzliche Biomasseeintrag sein. Auch die mikrobielle Biomasse war bei Messungen in den Baumstreifen deutlich höher als in der jeweiligen Ackermitte.