Text von l-iz.de:
Die deutschen Bauern fahren mit ihren Traktoren nach Berlin, Leipzig und Dresden, um gegen die Kürzungen der aktuellen Regierungen beim Agrar-Diesel zu protestieren. Aus guten Gründen: Vielen steht sowieso das Wasser bis zum Hals. Sie müssen billig für eine Lebensmittelindustrie produzieren, der das Wohl der Bauern genauso egal ist wie die Zukunft unserer Nahrungsgrundlagen. Dagegen hat der Bauer Sepp Holzer schon vor 60 Jahren rebelliert.
Seinen Hof, den Krameterhof, hatte er im Salzburger Lungau, mitten in den österreichischen Alpen. Ein typischer Bergbauernhof mit Hanglage, zum Zeitpunkt der Übernahme völlig überschuldet. Heute bewirtschaftet Holzers Sohn Josef A. Holzer den Hof, der längst zu einem Pilgerziel für Professoren, Studenten und viele andere Leute geworden ist, die lernen wollen, wie man so ein Stückchen Land mit Methoden, die sich von denen der heutigen industriellen Landwirtschaft so radikal unterscheiden, zum Blühen und Gedeihen bringen kann.
Ein Thema, das damals, als Sepp Holzer den Hof des Vaters übernahmen, noch nicht so drängend erschien wie heute. Auch wenn Holzer mit eigenen Augen sah, was die Industrialisierung der Landwirtschaft damals schon anrichtete. Und seither weltweit auf den wertvollsten Flächen anrichtet, die wir haben: den fruchtbaren Böden. Die aber weltweit immer weniger werden, weil sie falsch behandelt werden, mit schwerem Gerät befahren, der prallen Sonne ausgesetzt, mit Chemikalien getränkt und ausgebeutet für eine Landwirtschaft der Monokulturen, die das kapitalistische Dogma verinnerlicht hat, dass viel viel hilft und große Investitionen große Ernten mit sich bringen.