Wir kommen nicht umhin, mit Komplexität zu arbeiten – Beitrag vom 19. Dezember 2025

Felipe Pasini und Dayana Andrade
Foto: Dayana Andrade

Text von www.bioaktuell.ch:

Dayana Andrade und Felipe Pasini sind die nächsten «Stimmen zum Klima». Die beiden haben langjährige Erfahrung mit syntropischer Landwirtschaft – in Praxis, Forschung und Wissensvermittlung. Auch das FiBL befasst sich mit dem Potenzial dieser Art der Landwirtschaft und arbeitet dabei unter anderem mit den beiden Expert*innen zusammen.

Felipe Pasini und Dayana Andrade sind auf syntropische Landwirtschaft spezialisiert und haben dazu fast zwei Jahrzehnte Erfahrung in den Bereichen Forschung, praktische Umsetzung und Wissensvermittlung. Felipe Pasini hat einen Master in Umweltwissenschaften, Dayana Andrade hat an der Bundesuniversität in Rio de Janeiro in Umweltwissenschaften und Naturschutz promoviert. Gemeinsam haben sie das Buch «Vida em Sintropia», auf Deutsch «Leben in Syntropie» geschrieben (erhältlich auf Portugiesisch, Italienisch und Französisch). Aktuell arbeiten sie in Portugal zum Thema syntropische Landwirtschaft.

Könnt ihr kurz erklären, was syntropische Landwirtschaft ist? Wie lässt sie sich mit biologischer und biodynamischer Landwirtschaft vereinbaren?

Dayana Andrade: Syntropische Landwirtschaft ist eine Form der Agroforstwirtschaft, die sich an drei Prinzipien orientiert: Stratifizierung (Anordnung von Pflanzen auf verschiedenen Ebenen), ökologische Sukzession (Anordnung von Pflanzen im zeitlichen Verlauf) und Syntropie (die Tendenz lebender Systeme, Energie und Komplexität anzusammeln). Auch wenn die syntropische Landwirtschaft nichts mit Anthroposophie zu tun hat, teilt sie wichtige Merkmale mit der biodynamischen Landwirtschaft: Beide betrachten den landwirtschaftlichen Betrieb als einen Organismus, dessen Gesundheit von internen Wechselwirkungen und Prozessen abhängt. Und beide lehnen synthetische Betriebsmittel ab, ebenso wie die organisch-biologische Landwirtschaft.

Was hat euch dazu inspiriert, euch mit syntropischer Landwirtschaft zu beschäftigen und wie hat sich eure Motivation im Laufe der Jahre entwickelt?

Felipe Pasini: Unser Interesse daran wurde geweckt, als wir den Betrieb von Ernst Götsch in Brasilien besucht haben, dem Entwickler dieses Konzepts. Die dortige Umwandlung von degradiertem Weideland in produktiven Wald hat uns beeindruckt – und das innovative ökologische Denken, das hinter seinen Praktiken steckt.

Dayana Andrade: Über die Jahre haben wir uns dann zwischen den Bereichen Forschung, Feldarbeit und Wissensvermittlung hin- und herbewegt. Die Ideen mit unseren eigenen Händen auszuprobieren und dann damit an die Öffentlichkeit zu gehen, war unsere Art, kontinuierlich zu lernen.

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